Unser Philosophie – Innovative Landwirtschaft Reber

Alles, was in unserem Betrieb vor sich geht, ist auch immer Teil des gemeinsamen täglichen Lebens und damit auch der Ehe. Das ist eines der Merkmale eines Familienbetriebs, sowohl positiv als auch negativ.

Turbulente Zeiten und wirtschaftliche Schwierigkeiten haben uns als Ehepaar und als gesamte Familie zusammenwachsen lassen. Ohne uneingeschränktes gegenseitiges Vertrauen hätten wir es nicht geschafft, diese schwierigen Phasen gemeinsam zu überstehen.

Wir sind uns heute sicher, dass dies erfolgreiche von weniger erfolgreichen Familienbetrieben unterscheidet. Familiäre Spannungen rauben zu viel Energie, die jeder eigentlich woanders dringend braucht!

Und wenn Ihr den Betrieb heute seht, dann denkt immer daran, dass dahinter Menschen bzw. eine Familie steht, die jeden Tag für die geleistete Arbeit geradestehen muss.

Heute bewirtschaften wir den Betrieb zusammen mit Lukas, unserer 450€-Kraft. Dies ermöglicht es, uns selbst Freiheiten im Alltag nehmen zu können, die als klassischer landwirtschaftlicher Familienbetrieb immer schwieriger zu erreichen sind: Urlaub, ab und zu mal ein freies Wochenende und auch ehrenamtliche Tätigkeiten. Dies ist bei Michael derzeit seit 2014 in der Kommunalpolitik als Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Hall und als Ortschaftsrat für Gailenkirchen. Manuela engagiert sich als Elternbeirätin in der Gemeinschaftsschule am Schulzentrum West.

Mit dem beigefügten Artikel in der Zeitschrift TopAgrar (Ausgabe 1/2016) wird unsere persönliche Veränderung in den 13 Jahren bis dahin sehr gut beschrieben. Meine Frau wusste schon lange, dass etwas verändert werden muss im Betrieb. Das liegt an ihrem Blick von außen, den sie als nicht aus der Landwirtschaft stammende Frau hat, und an ihrer für mich unglaublichen Menschenkenntnis. Heute empfinden wir beide große Dankbarkeit, dass wir beiden uns gefunden haben und diese Phasen gemeinsam gemeistert haben. Es hat uns stark gemacht und wir wissen heute, was wir wollen. Wir haben ein gemeinsames Ziel!

Das Ziel bzw. die Philosophie für unseren Betrieb ist, dass wir als landwirtschaftlicher Betrieb versuchen müssen, wieder ein Stück weit freier zu werden.

Frei im Sinne von unabhängiger sein von:

  • Chemischem Pflanzenschutz (Zulassungen, Resistenzen, etc.) und Mineraldünger (über die Biogasanlage haben wir eigentlich genug Dünger). Dies erreichen wir durch bessere Bodenfruchtbarkeit.
  • Globalen Märkten durch lokale und regionale Vermarktung. Das ist im Moment aber ein untergeordnetes Thema, weil alles, was auf unseren Flächen wächst, in die Biogasanlage geht. Diese wird natürlich über die EEG-Umlage unterstützt. Aber auch hier muss unser Ziel sein, dass wir nach Ablauf der EEG-Vergütung 2029 ein Konzept haben, dass die Biogasanlage wirtschaftlich weiter betrieben werden kann auch ohne staatliche Vergütungen bzw. Umlagen.
  • Produktion unseres eigenen Saatguts, das an unseren speziellen Standort angepasst ist.
  • In Zukunft hoffentlich auch unabhängiger von Pacht- und Bodenpreisen.
  • Widerstandsfähigkeit gegenüber den zunehmenden Witterungsextremen durch weiter gesteigerte Bodenfruchtbarkeit, die vor allem auch eine bessere Wasserspeicherfähigkeit gewährleistet.

Das schöne daran ist, dass es hier auch gar nicht mehr um Bio oder Konventionell geht. Das System ist offen für alle landwirtschaftlichen Produktionsformen!

Wir wollen aktiv Verantwortung übernehmen für unsere Umwelt!