Mittwoch 8. Juni 2016, 0.15 Uhr: Unser Leben beginnt ein zweites Mal! Der Rauchmelder im Flur vor den Schlaf- und Kinderzimmern schlägt an, mitten im ersten Tiefschlaf!
Was ist passiert? Um 23 Uhr am Vorabend schalten wir wie gewohnt die Spülmaschine ein und gehen ins Bett. Sie läuft wie gewohnt – nichts deutet auf ein Problem hin. Etwas mehr als eine Stunde später schmort durch einen technischen Defekt alles, was in und um die Spülmaschine ist. In unserem Fall waren das gerade in diesem Bereich die ganzen Kunststoff-Aufbewahrungsgegenstände. Unvorstellbare Rauchentwicklung machen einen eigenen Löschversuch unmöglich. Ich schließe nur noch die Türe zum Flur und schaue, dass die ganze Familie in Sicherheit ist. Dann rufe ich die Feuerwehr. Diese ist wirklich schnell vor Ort und keine zwei Stunden nach der Alarmierung ist sie auch wieder fort. Hier der Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Schwäbisch Hall. Danke Euch! 15 Minuten später wäre auch das Dach selber betroffen gewesen! Und ohne Rauchmelder wären wohl auch wir selbst zumindest nicht mehr gesund, eher aber nicht mehr am Leben, weil wir da gerade im ersten Tiefschlaf waren. Besser, man denkt nicht mehr daran, was alles passieren können hätte!
Trotzdem zeigt sich am nächsten Morgen und in den nächsten Tagen das wahre Ausmaß des Schadens: Küche, Speisekammer, Wohn- und Esszimmer sind wirtschaftlicher Totalschaden! Alles, was wir uns in den 15 Jahren seit dem Bau unserer Wohnung aufgebaut haben, ist innerhalb einer guten Stunde zerstört. Werte im 6-stelligen Bereich, wie wir heute wissen. Vor allem für meine Frau ein unglaublicher psychischer Schock. Es war insbesondere ihr Werk, unser Ersatz für wenig Freizeit und knappen Urlaub. Hier hat sie sehr viel Wert auf ein schönes Umfeld und qualitativ hochwertiges Inventar gelegt, eben ein Stück Lebensqualität.
Je mehr wir entrümpeln und für die Versicherung den Hausrat aufschreiben, umso unglaublicher werden die Summen, die hier zerstört wurden. Zum Glück haben wir wohl alles richtig und gut versichert, so dass die Sachwerte wieder ersetzt werden. Aber der Schock sitzt noch immer tief und nach wie vor riecht alles nach Rauch, obwohl seit Mittwoch eine professionelle, von der Versicherung beauftragte Reinigungs- und Sanierungsfirma vor Ort ist, um alles, was raus muss, zu entsorgen. Die 4 Räume werden auf den Rohbauzustand zurück gesetzt. Das tut wirklich weh. Und seit 10 Tagen nur extrem eingeschränkt ein normales Leben führen zu können, belastet zusätzlich. Zum Glück können wir die Wohnung meiner Eltern mitbenutzen, ansonsten müssten wir ins Hotel ziehen! Das wollen wir aber vor allem den Kindern ersparen, deren Kinderzimmer zum Glück verschont geblieben sind.
So langsam werden wir fertig mit der ganzen Entrümpelung und Dokumentation des Hausrats. Dann können wir auch wieder nach vorne schauen und uns dann hoffentlich auf eine neue Wohnung bis in ca. 3-4 Monaten freuen. Diese Freude stellt sich aber bisher noch nicht ein, weil die viele Arbeit einen gar nicht zum denken kommen lässt. Damit es nicht langweilig wird, kam schon am darauf folgenden Dienstag die nächste Aufgabe für uns!
Aber auch diese Prüfung werden wir bestehen und hoffen einfach nur auf ein ganz normales Leben ohne weitere persönliche Prüfungen in diesem Ausmaß. Das wünscht man nicht mal seinem größtem Feind. Und es tut gut zu wissen, dass da Leute sind, die an einen denken, die uns auch hier direkt beim Ausräumen geholfen haben bzw. ihre Hilfe angeboten, die uns zum Essen eingeladen, uns nach dem größten Stress zu einem Urlaubswochenende eingeladen haben, usw., insbesondere natürlich die Familie und unsere Mitarbeiter, die hier einfach anpacken, obwohl jeder genügend selbst zu tun hätte.
Dafür möchten wir uns auch auf diesem Weg bei allen für jegliche Unterstützung bedanken! Es tut gut zu wissen, dass es Euch alle gibt! Und irgendwann gibt es dann auch wieder normale Beiträge hier über unsere Arbeit auf dem Hof.
Eure Familie Reber
Ihr hattet ein riesen Glück, dass die Rauchmelder sich bemerkbar gemacht hatten.
Für die Zukunft wünsche ich euch, dass ihr euch wieder ein kuschliges Zuhause und trautes Heim schaffen könnt. Ein Neuanfang ist sicher schwer. Und schwer ist es auch, sich von gewohnten Sachen zu trennen, an denen Lebenserinnerungen hängen.
Aber so wie ich dich mittlerweile kennengelernt habe, Michael, blickst du nach vorne – und das ist auch richtig.
Lieber Franz, genau so ist es. Die Sachschäden zahlt die Versicherung. Erinnerungen gingen zum Glück keine verloren. Insofern hatten wir nur den Schreck und das Theater, dafür in 6 Wochen ein komplett neues zu Hause!