Ohne Bild – ohne weiteren Kommentar:
Ich möchte hiermit mitteilen, dass ich mit Wirkung zum 1.2.2019 die CDU-Fraktion im Schwäbisch Haller Gemeinderat verlassen und mich der FWV-Fraktion anschließen werde.
Den Fraktionswechsel von der CDU zur FWV habe ich mir nicht leichtgemacht.
Eigentlich wollte ich schon ganz aufhören mit der Kommunalpolitik, da innerhalb der CDU, vor allem im Kreisverband Schwäbisch Hall, in den letzten Jahren zu vieles anders verlaufen ist, als wie ich mir eine moderne CDU vorstelle.
Ich bin zwar schon lange CDU-Mitglied, habe mich aber bisher wenig innerhalb der Partei bzw. außerhalb der Stadtratsfraktion engagiert. Das hat vor allem etwas mit Zeit zu tun. Ich bin Vollerwerbslandwirt und mir liegt meine Familie sehr am Herzen. Darum kann ich einem Parteiapparat schon deshalb wenig bis gar nichts abgewinnen, weil er wenig produktiv ist und eigentlich nur Zeit frisst.
Die Wahl 2013 von Katrin Heinritz und dem damaligen Kreisvorstand mit einem recht jungen, modernen und unkonventionellen Vorstandsteam hat mich dazu bewogen, 2014 für die CDU im Haller Gemeinderat zu kandidieren, weil ich die Hoffnung hatte, dass sich die CDU im Kreis, aber auch in der Stadt, im Land und im Bund ähnlich modernisiert. Was aber 2017 zum Rücktritt einiger Kreisvorstandsmitglieder und dem Verzicht auf erneute Wahl der damaligen Kreisvorsitzenden geführt hat, das war wirklich genau das Gegenteil dessen, was ich mir unter einer modernen Partei vorgestellt habe. Einiges habe ich mitbekommen, und das war absolut unterirdisch. Ich möchte nicht wissen, was sonst noch gelaufen ist! Das ist der Hauptgrund, warum ich mich nicht mehr für die CDU hier vor Ort aufstellen lassen werde, weil ich hinter einer solchen Partei nicht mehr stehen kann.
Es tut mir leid für meine Fraktionskolleginnen und –kollegen, aber ich kann aus den oben genannten Gründen derzeit nicht mehr für diese Partei auf einer Liste stehen.
Auch in der CDU-Gemeinderatsfraktion waren wir in letzter Zeit immer häufiger verschiedener Ansichten.
Ich möchte CDU-Mitglied bleiben, da ich den Eindruck habe, dass zumindest auf Bundesebene sich die Partei langsam für die Zukunft aufstellt.
Wie oben schon erwähnt: ich wollte schon ganz aufhören.
Parteipolitik, auch wenn sie in einer Demokratie wichtig ist, kommt für mich vorerst nicht mehr in Frage, weil es selten um Inhalte und um konstruktive Politik geht, die sich nach vorne orientiert, sondern um personalpolitische Machenschaften. Demokratie beginnt eben gerade innerhalb einer Partei. Dort muss sie gelebt werden!
Mir macht Kommunalpolitik Spaß! Ich möchte Politik für Schwäbisch Hall machen, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Für meine ehrenamtliche Zeit, meine Freizeit, die ich gerne für die Stadt und ihre Teilorte opfere, möchte ich mich zumindest im persönlich-politischen Umfeld wohl fühlen.
Nun hat mich Hartmut Baumann von der FWV gefragt, nachdem wir bei einem persönlichen Gespräch auf die Aufstellung der Listen zu sprechen gekommen sind. Ich erzählte ihm von meinem Entschluss, mit der Kommunalpolitik aufhören zu wollen. Er fragte mich direkt, ob ich dann nicht zur FWV kommen möchte. Er schätzt meine besonnene Art und vor allem das, was ich beruflich und in Sachen Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft mache.
Ich schätze an der FWV, dass es hier zunächst nur um die Stadt Schwäbisch Hall geht und um keine Partei, keine Personen. Politik für Schwäbisch Hall ist hier gefragt.
Auch wenn Hartmut Baumann manchmal noch Politik der alten Schule macht, so sagt er, was er denkt, auch wenn das nicht immer populär ist. Den Eindruck habe ich auch bei den anderen Fraktionsmitgliedern der FWV.
Da ich gerne weiterhin Politik für die Stadt machen will, weil sie mir sehr am Herzen liegt und ich als Familienvater und Landwirt auch immer an die zukünftigen Generationen denke und ich so die Zukunft der Stadt aktiv mitgestalten kann und darf, nehme ich das Angebot der FWV gerne an.
Natürlich geht es jetzt auch darum, sich für die Kommunalwahl aufzustellen, so dass ich die Fraktion nun schon vorzeitig zum 1.2.2019 wechseln werde, um eine Wiederwahl im Mai so gut es geht möglich zu machen.
Allen, die mich bisher auf dem kurzen kommunalpolitischen Weg begleitet haben, möchte ich herzlich danken und hoffe auf Verständnis für diesen Schritt, der auch mir nicht leicht gefallen ist.
Euer Michl
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