Das ist mein Gefühl die letzten beiden Tage.

Eigentlich wollte ich dieses Jahr ohne Fungizide auskommen. Aber auf denFlächen, auf denen ich noch keine Grundnährstoffuntersuchung hatte, reichen meine Pflanzenstärkungsmassnahmen allein noch nicht aus. Zumindest ist dort der Pilzdruck extrem hoch, so dass ich heute im Weizen Fungizide spritzen musste, um meine Ernte nicht zu gefährden!

In der Wintergerste dachte ich vor zwei Wochen noch, dass sie durchkommt und habe sie ohne Fungizide laufen lassen. Das war im Nachhinein ein Fehler. Sie bricht jetzt krankheitsmässig total zusammen und es ist zu spät für eine Behandlung.

Und das zu realisieren, warum es nicht ohne Chemie ging, heißt dann für mich, dass ich nicht versagt habe, sondern dass ich zum einen besser wissen muss, was die Voraussetzungen auf einem Feld sind (Boden- und Pflanzenanalysen) und dass ich andererseits noch konsequenter mein Wissen umsetzen muss.

Wieder einmal zeigt sich mir, dass es richtig ist, sich die besten Maßnahmen aus Bio- und konventionellem Landbau derzeit zu Nutze zu machen, bis ich mein neues Anbausystem komplett verinnerlicht habe. Mit den Notmaßnahmen kann ich mir zumindest meine Ernte sichern. Ohne Fungizide würde es eine großen Ertragsausfall geben. Ob es irgendwann ganz ohne geht, kann ich noch nicht sagen. Bei den Pflanzen für die Biogasanlage klappt es ja auch schon. Sortenwahl ist da z.B. auch noch eine offene Baustelle.

Oberste Priorität hat aber die Erzeugung gesunder Pflanzen, die dann gesunde Nahrungs- und Futtermittel ergeben.

Ich lerne immer noch dazu….

Euer Michl